900 Euro geschenkt für Wallbox

Der Staat sponsert zurzeit 900 Euro für die Installation einer Wallbox zum privaten Laden von Elektroautos.

Die Installation vor Ort übernimmt der beauftragte Elektriker. Er nimmt mit uns als Regionalwerk und Netzbetreiber Kontakt auf. Was ist wichtig zu wissen? Dazu haben wir unseren Kollegen Manolito Beyer gefragt. Er kümmert sich um sämtliche Formalitäten des notwendigen Anmeldeprozesses.

Manolito, was ist Dein Rat für jeden Interessierten?

"Für Privatleute, die eine eigene Wallbox wünschen, ist ihr regionaler Elektriker bzw. Elektroinstallateur erster Ansprechpartner. Der Elektriker schaut sich vor Ort die Hausinstallation an, berät den Kunden und führt die Installation schlussendlich auch durch. Vom Regionalwerk gibt es sogar noch einen zusätzlichen Bonus bis zu 150 Euro wenn man Ökostrom-Kunde ist."

Welche Rolle hat das Regionalwerk als Netzbetreiber?

"Jede Wallbox muss vorab vom Regionalwerk genehmigt werden. Den Antrag hierfür stellt der Elektriker ans Regionalwerk."

Was ist der Grund dafür?

"Wallboxen haben eine höhere Leistung als normale Haushaltsverbraucher. Und sie benötigen diese beim Laden eines Elektroautos über einen langen Zeitraum. Man redet von Dauerstromverbrauchern."

Kannst Du uns ein Beispiel geben?

"Ein Wasserkocher hat eine Leistung von 2 kW und läuft nur wenige Minuten am Tag. Ein Backofen mit Kochfeld hat insgesamt circa 11 kW wenn Herd und Ofen gemeinsam laufen. Eine Wallbox hingegen läuft über mehrere Stunden mit bis zu 11 kW Ladeleistung."

Was bedeutet das für die Stromversorgung insgesamt?

"Die Wahrscheinlichkeit, dass viele Wasserkocher über einen längeren Zeitraum gleichzeitig laufen ist geringer als dass viele Wallboxen gleichzeitig benutzt werden. Vor allem in den Abendstunden. Dann wenn der individuelle Haushaltsverbrauch sowieso am höchsten ist und zusätzlich Elektroautos Zuhause geladen werden. Auch für die Hausinstallation sind Ladeeinrichtungen eine zusätzliche Belastung. Deshalb ist es auch notwendig, dass ein Elektriker diese prüft und die Installation durchführt."

Auf was müssen wir als Netzbetreiber achten?

"Wir beurteilen die Netzrückwirkungen der Wallbox und Belastungen des lokalen öffentlichen Stromnetzes. Eine 11 kW Wallbox ist in der Regel kein Problem und für privates Ladeverhalten vollkommen ausreichend. Auch aus Gründen der Fairness gegenüber anderen Stromkunden in der Nachbarschaft sind 11 kW willkommen. Dann werden auch künftige Antragsteller zeitnah eine Bewilligung erhalten. Darüber hinaus ist eine staatliche KfW-Förderung sowieso nur bei 11 kW-Wallboxen möglich."