Nahwärmenetz Tettnang

Regionalwerk und ENGIE kooperieren

Regionalwerk Bodensee und ENGIE Deutschland realisieren grüne Wärmeversorgung für Tettnang

  • Die Stadt Tettnang, Baden-Württemberg, profitiert künftig für 14 öffentliche Gebäude von einer Wärmeversorgung aus 100 Prozent erneuerbarer Energie
  • Dafür gründen das Regionalwerk Bodensee und ENGIE Deutschland die Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH und errichten gemeinsam ein Nahwärmenetz mit einer Leistung von bis zu 14,1 Megawatt
  • Der Vertrag über das Energieliefer-Contracting (Wärme) mit der Stadt Tettnang läuft über einen Zeitraum von 20 Jahren; zudem sieht das Konzept eine Ausdehnung des Netzes auf angrenzende Wohn- und Gewerbegebiete vor

Tettnang / Köln, 13. Mai 2024 – Wie stellen Städte und Kommunen ihre Wärmeversorgung nachhaltig für die Zukunft auf? Vor dieser Herausforderung steht im Kontext der kommunalen Wärmewende auch die 20.000-Einwohner-Stadt Tettnang im oberschwäbischen Bodenseekreis – und setzt dabei auf die Kompetenz und Erfahrung des Regionalwerks Bodensee und der ENGIE Deutschland. Der führende Spezialist für Technik, Energie und Service gründet dazu gemeinsam mit dem Regionalwerk Bodensee die Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH, die ab 2025 ein innenstadtnahes Nahwärmenetz mit einer Anschlussleistung von 14,1 Megawatt und einer Gesamtlänge von bis zu 13,2 Kilometern errichten wird. Der Aufsichtsrat des Regionalwerk Bodensee und der Gemeinderat bestätigten die Pläne am 8. Mai 2024 in Tettnang. Dabei sagte Regine Rist, Bürgermeisterin von Tettnang: „Mit diesem Projekt nehmen wir als Kommune eine Vorreiterrolle im Hinblick auf den Klimaschutz ein und kommen unserem Ziel der CO2-Neutralität ein beträchtliches Stück näher. Mich freut besonders, dass wir gleichzeitig Privatpersonen und Gewerbetreibenden entlang der Trassen den Zugang zu einer sicheren und CO2-neutralen Wärmeversorgung erleichtern. Mit dem Regionalwerk Bodensee und ENGIE Deutschland haben wir dafür zwei sehr erfahrene und kompetente Partner aus dem Energiesektor gewinnen können. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.” Dazu ergänzte der Geschäftsführer des Regionalwerks Bodensee, Michael Hofmann: „Mit diesem Projekt werden wir unserer Verantwortung als regionaler Energiedienstleister gerecht und gestalten in einer innovativen Partnerschaft die Energiezukunft unserer größten Gesellschafterkommune. Dieses Modell ist beispielhaft für die weiteren Eigentümergemeinden des Regionalwerks.“

Tettnang als Vorreiter für grüne Wärme

Die Errichtung des Nahwärmenetzes startet nach der Frostperiode im Jahr 2025. Das technische Herzstück bildet die Energiezentrale, die außerhalb des Wohnviertels in der Nähe des Industriegebiets Bürgermoos an der Landesstraße L333 Industriegebiet entsteht. Sie umfasst im Endausbau drei Biomasse-Heizkessel mit einer Gesamtkapazität von 5,9 Megawatt; dabei sollen die verwendeten Holzhackschnitzel aus der Region kommen und das Nahwärmenetz als Brennstoff vollständig speisen. Lediglich zum Abdecken von Spitzenlasten und für Wartungen ist ein zusätzlicher Gaskessel mit einer Kapazität von 3,5 Megawatt vorgesehen. An das Wärmenetz werden dann insgesamt 14 städtische und landeseigene Gebäude angeschlossen. Darunter der Schulkomplex am Manzenberg, das Neue Schloss, das Rathaus, die Kavaliersgebäude und die Stadtbücherei. Dass damit auch denkmalgeschützte Gebäude mit einer jahrhundertealten Bausubstanz von einer hochmodernen Wärmeversorgung profitieren, ist eine der Besonderheiten des Projekts. Dabei teilen sich das Regionalwerk Bodensee und die ENGIE Deutschland innerhalb der Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb sowie Vertrieb und stellen die grüne Wärmeversorgung für die nächsten 20 Jahre sicher. Weiterhin ist angedacht, dass in den nächsten Jahren sowohl angrenzende Wohn- als auch Gewerbe- und Industriegebiete an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Auf Basis der aktuellen Prognosen wird Tettnang künftig bis zu 4.176 Tonnen CO2 pro Jahr bei der Wärmeversorgung im Vergleich zum bisherigen Gaskessel einsparen – und damit einen wichtigen Betrag zur lokalen Energiewende leisten. Axel Popp, Leiter Wärmenetze bei ENGIE Deutschland, betont: „Als Partner bei der kommunalen Wärmewende freuen wir uns als ENGIE Deutschland, für Tettnang eine grüne Wärmeversorgung zu realisieren und die Stadt damit auf ihrem Weg in die Klimaneutralität einen entscheidenden Schritt vorwärtszubringen. Damit hat das Projekt Modellcharakter für zahlreiche weitere Städte in Deutschland, die ihre Wärmeversorgung ebenso zuverlässig wie klimafreundlich für die Zukunft ausrichten möchten.“ ENGIE Deutschland besitzt langjährige Expertise in diesem Bereich und verfügt aktuell über rund 100 eigene Wärmenetze in der Dekarbonisierung sowie über Beteilungen an vier Stadtwerken.

Bildunterschrift: Das Regionalwerk Bodensee und ENGIE Deutschland errichten in der oberschwäbischen Stadt ein Nahwärmenetz, das vollständig aus erneuerbarer Energie gespeist wird. Am 08.05.2024 kamen dafür alle Beteiligten vor dem Rathaus Tettnang zusammen.

Bildquelle: Regionalwerk Bodensee

 

Über ENGIE Deutschland und die ENGIE-Gruppe

Die Mission von ENGIE ist der Übergang zur Klimaneutralität. In Deutschland planen, bauen, betreiben und vermarkten wir Wind-, Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen sowie Pumpspeicher und Batteriespeicher. Industriekunden, Kommunen und die Wohnungswirtschaft begleiten wir bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele mit der Optimierung des Verbrauchs sowie der Ausführung und dem Betrieb hocheffizienter gebäude- und energietechnischer Systeme. Mit Konzepten für klimafreundliche Wärmeversorgung, Mobilität und Digitalisierung unterstützen wir bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Quartieren. Wir handeln mit Strom und Gas, versorgen Endkunden mit Energie, bieten fachübergreifende Engineering-Lösungen im Bereich Energie, Wasser und Infrastruktur und gehören zu den führenden Speicherbetreibern in Deutschland. Im Jahr 2023 erzielten die ENGIE-Gesellschaften in Deutschland mit rund 5.900 Mitarbeitenden einen Umsatz von
2,75 Mrd. Euro.

Der französische Mutterkonzern ENGIE SA ist eine weltweite Referenz im Bereich kohlenstoffarmer Energie und Dienstleistungen und setzt sich dafür ein, den Übergang zu einer CO2-neutralen Welt zu beschleunigen, indem ENGIE den Energieverbrauch reduziert und umweltfreundlichere Lösungen anbietet. Das börsennotierte Unternehmen erzielte im
Jahr 2023 mit 97.000 Mitarbeitenden rund 82,6 Mrd. Euro Umsatz.

engie-deutschland.de / engie.com

 

Über das Regionalwerk Bodensee

Wir sind ein regional verwurzeltes Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Tettnang im Bodenseekreis. Die Verantwortung für den Betrieb der Strom- und Gasnetze für über 60.000 Menschen in unseren sieben Gründungs- und Eigentümergemeinden ist uns überaus wichtig. Mittlerweile vertrauen uns seit vielen Jahren über 20.000 Haushalte, die wir zuverlässig mit Strom und Gas versorgen. Zusätzlich bieten wir energienahe Dienstleistungen wie private, gewerbliche und kommunale Ladeinfrastrukturen/-lösungen für E-Mobilität, Wärmeversorgung und Direktvermarktung von Photovoltaik-Strom an. Unser tatkräftiges Team besteht aus knapp 70 engagierten und sympathischen Kolleginnen und Kollegen.

www.rw-bodensee.de