Ergebnis 2021 durch Energiekrise belastet

Regionalwerk erzielt Jahresüberschuss von 50.000 Euro, für 2022 ist ein Ergebnis von 1,5 Mio. Euro geplant.

Die Regionalwerk Bodensee-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis von 50.296 Euro erzielt (Vorjahr 2,1 Mio. Euro). Der Umsatz lag bei 92 Mio. Euro (Vorjahr 86 Mio. Euro). Die im zweiten Halbjahr 2021 für die gesamte Energieversorgungsbranche überraschend und überaus heftig gestiegenen Beschaffungskosten von Strom und Gas konnten nicht unmittelbar an die Kunden weitergegeben werden.

Außergewöhnliche und vielfältige Belastungen fielen zusammen

Geschäftsführer Michael Hofmann sagte bei der Vorlage des Jahresabschluss' 2021: "Wir waren unmittelbar und gleichzeitig mit mehreren weder plan- noch vorhersehbaren Belastungen konfrontiert. Die Insolvenzen von Strom- und Gas-Energieversorger in 2021 haben wir als Grundversorger mit voller Wucht zu spüren bekommen. Denn die privaten und gewerblichen Kunden von pleite gegangenen Versorgern fallen automatisch in unsere Belieferung. Für diese ungeplanten sehr vielen Neukunden mussten wir große Mengen Strom und Gas zu Höchstpreisen nachkaufen."

Hinzu kam, dass Oktober und November 2021 die kältesten Monate seit 10 Jahren gewesen sind. Dadurch erhöhte sich der Energiebedarf um ein Vielfaches. Die im Vorfeld eingekauften Strom- und Gasmengen reichten nicht aus. Somit musste auch diese Energie mitten in einer unvorhersehbaren Situation von Höchstpreisen für Bestandskunden nachgekauft werden. Die Mehrkosten hat das Regionalwerk überwiegend selbst getragen.

Ergebnis von 1,5 Mio. Euro für 2022 geplant

Michael Hofmann betonte bei der Ergebnisvorlage: "Wir haben die wirtschaftliche Situation umgehend nach Einritt der überraschenden Belastungen bewertet und unternehmensweite vertriebliche sowie operative Maßnahmen für 2022 beschlossen, eingeleitet und bereits in Umsetzung. Dazu gehören auch Preiserhöhungen für unsere Strom- und Gaskunden. Gleichwohl wollen wir weiter wie geplant wachsen und insbesondere unsere Engagements im Bereich der regenerativen Eigenstromerzeugung ausweiten. Die Inbetriebnahme der durch uns maßgeblich unterstützten Agri-PV-Anlage auf dem Obsthof Bernhard in Kressbronn im Mai 2022 durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist ein Baustein dazu. Mit allen geplanten Maßnahmen in Vertrieb und Netzbetrieb erwarten wir aus heutiger Sicht, sofern sich nicht erneut unvorhersehbare Belastungen ergeben, ein Ergebnis in Höhe von 1,5 Mio. Euro für 2022."

Trotz Ergebnissituation hohe Investitionen in Strom- und Gasnetz

Die Investitionen und Aufwendungen für Ausbau, Instandhaltung und Wartung des 1088 Kilometer langen Stromnetzes für die 60.000 Menschen in den sieben Gründungs- und Eigentümergemeinden des Regionalwerks betrugen 2021 insgesamt 5,1 Mio. Euro. Für das 277 Kilometer lange Gasnetz wurden 1,2 Mio. Euro eingesetzt. Somit hat das Regionalwerk seit seinem Bestehen in den vergangenen 13 Jahren insgesamt 59 Mio. Euro in Ausbau und Instandhaltung der Strom- und Gasnetze investiert. Trotz der Ergebnissituation hat das Regionalwerk den Netzausbau weiter vorangetrieben und wird dies auch in Zukunft umsetzen.